Meister von Frankfurt

Selbstporträt des Künstlers mit seiner Frau (1496)

Der Meister von Frankfurt (* 1460; † 1533?) war ein heute namentlich unbekannter flämischer Maler der Renaissance. Der Notname rührt nicht von seiner Herkunft her, sondern von der Tatsache, dass seine bedeutendsten Werke, ein Kreuzigungs-Triptychon mit den Stifterbildnissen der Familie Humbracht sowie der Annenaltar in Frankfurt am Main in Auftrag gegeben wurden.

1841 ordnete Passavant das Humbracht-Triptychon des Städelschen Kunstinstituts dem Frankfurter Maler Conrad Fyoll (um 1425–1486) zu.[1] Diese Zuschreibung widerlegten Donner von Richter (1896)[2] und Max J. Friedländer (1917).[3] 1897 beschrieb der damalige Leiter des Städel, Heinrich Weizsäcker, eine Gruppe von Werken, die er aufgrund stilistischer und kompositorischer Gemeinsamkeiten einem „Meister von Frankfurt“ zuordnete.[4] Die 1949 von A. J. Delen vorgeschlagene Gleichsetzung des Meisters von Frankfurt mit dem zeitgenössischen Maler Hendrik van Wueluwe,[5] der noch Goddard 1984 gefolgt war,[6] wurde 1987 von Reindert Falkenburg[7] und 1988 von Rainald Grosshans[8] widerlegt.

  1. Johann David Passavant: Beiträge zur Kenntnis der alten Malerschulen in Deutschland vom 13. bis in das 16. Jahrhundert. In: Morgenblatt für gebildete Leser. Kunst-Blatt, Bd. 101. 1841, S. 417–419 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Otto Donner von Richter: Die Maler-Familie Fyoll und der Römerbau im Hinblick auf Tätigkeit der Fyolls in demselben. In: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, Bd. 5. 1896, S. 55–107 (archive.org).
  3. Friedländer 1917.
  4. Weizsäcker 1897.
  5. Delen 1949.
  6. Goddard 1984.
  7. Reindert Falkenburg: Rezension von Stephen H. Goddard: The Master of Frankfurt and his shop. In: Simiolus. Band 17, 1987, S. 270–274.
  8. Rainald Grosshans: Rezension von Stephen H. Goddard: The Master of Frankfurt and his shop. In: Kunstchronik. Band 41, 1988, S. 118–125.

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